Naturbaustelle
In Kooperation mit der Kurfürst-Balduin-Realschule plus in Wittlich entstand im Frühjahr 2011 die Naturbaustelle in Maria Grünewald. Der Ethik-Kurs der Realschule unterstützte uns tatkräftig beim Aufbau und der Gestaltung des neuen Lernortes für unsere Maria-Grünewald-Schule.
Auf der Naturbaustelle erwarten die Schüler eine Vielzahl von Naturmaterialien wie Lehm, Stroh, Stein, Weiden und Moos. Damit konnten unter anderem bereits ein Weiden-Tipi, ein Lehm-Backofen und ein Wildbienenhotel errichtet werden.
In einem ergebnisoffenen und prozessorientierten Auseinandersetzen, Gestalten und Bauen mit den Materialien entstehen kreative Idee und Pläne, die aktiv handelnd, konkret und zeitnah in die Tat umgesetzt werden können. Die einzige Grenze der eigenen kreativen Gestaltung sind die Wünsche und Vorstellungen der Mitschüler.
Unsere Naturbaustelle bietet eine Vielzahl von Lernmöglichkeiten in den Bereichen Wahrnehmung, Sozialkompetenz, Kognition und Handlungskompetenz.
Märchen
Die Märchenwanderung ist eine in der Region bekannte Veranstaltung, die seit 17 Jahren jeweils am letzten Freitag im Januar in Maria Grünewald stattfindet. Schüler unserer Schule setzen sich alljährlich in unterschiedlichen Projektgruppen mit Märchen und sagenhaften Geschichten auseinander, lernen Rollen, basteln Kulissen, gestalten Kostüme und bringen sich musikalisch sowie kreativ in die Vorbereitung ein.
Die Zuschauer erwartet eine winterliche Fackelwanderung durch den meist verschneiten Grünewald, bei der sie an unterschiedlichen Stellen Märchenfiguren begegnen, geheimnisvolle Klänge erleben und die Märchenaufführungen in der Interpretation und Gestaltung der Schülerschaft bewundern können.
Anschließend versammeln sich alle großen und kleinen Märchenfreunde auf dem Schulhof und stärken sich mit Kinderpunsch, Glühwein und heiße Würstchen.
Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt. Der Eintritt ist frei.
Walderlebnis
In Kooperation mit dem Forstamt Wittlich fand 2011 der erste Walderlebnistag an unserer Schule statt. Inzwischen ist er fester Bestandteil des Schuljahres.
Entsprechend ihrer besonderen Förderbedürfnisse ist es gerade für die Entwicklung beeinträchtigter Kinder und Jugendlicher wichtig, mittels originärer Begegnungen die eigene Lebensumwelt begreifbar und somit erfahrbar zu machen.
Die Schüler unserer Schule erschließen sich ihre Umwelt, indem sie im wörtlichen Sinne die Dinge begreifen. Ein Aufenthalt im Wald ermöglicht es ihnen, Primärerfahrungen zu sammeln, die Ausgangspunkt für die Entwicklung von Bewertungsstrukturen und eines Bildes der sie umgebenden Realität sind. Beim Tasten, Riechen, Hören und Fühlen sind Sinne angesprochen, die im Lebensalltag nur wenig genutzt werden. Durch sie können sich die Kinder und Jugendlichen die Umwelt in ihrer Vielfalt erschließen und nicht nur in Teilaspekten, die häufig auf einer rein optischen Wahrnehmung beruhen.
Eine Aneignung mit allen Sinnen führt nicht nur zu einem anderen Eindruck von der Lebensumwelt, sondern auch zu einer differenzierteren, eigenen Körperwahrnehmung, was gerade für die Schüler mit geistiger und körperlicher Beeinträchtigung sehr wichtig ist. Die Wahrnehmung von Naturphänomenen mit allen Sinnen ermöglicht auch diesen Kindern und Jugendlichen, ganz individuelle Erfahrungen im Wald zu sammeln und so einen ganz persönlichen Zugang zu diesem Lebensraum aufzubauen.
Kunst
Jeder Mensch hat seine eigene Wahrheit, seine eigene Sicht der Dinge, seine individuelle Wahrnehmung. Für jeden Menschen ist es von existenzieller Bedeutung, seine eigene Wahrheit mitteilen und ausdrücken zu können.
Kunst als Ausdrucksform der eigenen Wahrheit entspringt einer anderen geistigen Ebene als Intellektualität und sprachlicher Ausdruck. Denn aus dieser Sicht unterliegt künstlerisches Tun nicht der intellektuellen Normierung von richtig und falsch. Künstlerisches Tun geschieht als reine Form der Selbstbestimmung und ermöglicht somit die Bestärkung des Künstlers und damit auch die Stärkung seines Selbstwertgefühls.
Insbesondere für die Schüler unserer Schule stellt künstlerischer Ausdruck eine wichtige und praktikable Alternative zum sprachlichen Ausdruck dar. Entlang einer Vielzahl von Projekttagen und -aktionen hat sich das Arbeiten und Tätigsein im Künstlerischen an unserer Schule zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Förderung etabliert.
Etwas abseits unserer Schule liegt das Atelier, das außerhalb der zeitlichen und räumlichen Zwänge des Schulgebäudes im Rahmen von Projekttagen genügend Freiraum zur kreativen Gestaltung mit unterschiedlichen Materialien ermöglicht.
Die vielfältigen Ergebnisse des künstlerischen Schaffens der Schüler können in wechselnder Ausstellung im Schulgebäude bewundert werden und finden immer wieder auch ihren Weg in den öffentlichen Raum, so etwa im Rahmen von Ausstellungen in der Stadtbücherei Wittlich oder im Beda-Institut in Bitburg.
beWEGung
Im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums von Maria Grünewald im Jahr 2012 veröffentlichte die Schulgemeinschaft das Programmheft "beWEGung". Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene aus regional ansässigen Bildungseinrichtungen wurden eingeladen und aufgefordert, an gemeinsamen Aktionen mit den Schülern unserer Schule teilzunehmen, um so miteinander in Kontakt zu treten, Begegnung zu initiieren und gemeinsam neue WEGe zu entdecken und beWEGung anzustoßen.
Die inhaltliche Gestaltung der angebotenen Aktionen orientierte sich an den besonderen Kompetenzen der Schülerschaft und an den schulspezifischen Förderangeboten. So konnte ein Perspektivenwechsel erfolgen: Die Schülerschaft verstand sich in diesem Sinne als Anbieter von Dienstleistungen, indem sie als Expertenteams anteilig die Durchführung und die Leitung der Angebote übernahm und so die Gäste anleiten, begleiten und unterstützen konnte.
Mit der Jubiläumsaktion sollten die zahlreich vorhandenen und zum Teil in besonderer Form ausgeprägten Kompetenzen unserer Schülerschaft unterstrichen und anderen Bildungseinrichtungen die Arbeitsweise unserer Schule und die besondere Lernweise der Schülerschaft näher gebracht und verdeutlicht werden. Entlang der angebotenen Projekte, die alle ihre feste, inhaltlich wie methodische Verankerung im schulischen Alltag unserer Schule haben, wollten und wollen wir zeigen, dass es unzählige Möglichkeiten gibt, gemeinsam WEGe zu gehen und sich somit kennen, akzeptieren und mögen zu lernen.