Wie Pflegedienstleiter Edgar Heckel das Hospizhaus von Anfang an mitgestaltet
Herr Heckel, Sie sind Pflegedienstleiter für das stationäre Hospiz, das derzeit in Wittlich entsteht. Wie haben Sie das Projekt bislang fachlich begleitet?
Ich bin seit Oktober 2021 als Pflegedienstleiter beim Träger des Hospizes, der Katholischen Hospizgesellschaft Eifel-Mosel gGmbH, tätig. Zunächst ging es darum, das Angebot für unser stationäres Hospiz zu gestalten. Dazu gehörte die Erstellung des Konzepts genauso wie der Aufbau des Qualitätsmanagements. Und ganz viel Netzwerkarbeit. Jetzt, nachdem der Bau begonnen hat, nehmen wir Kontakt auf zu Ärzten und Apotheken, Krankenhäusern und Sanitätshäusern, Seelsorgern und Kirchengemeinden, damit wir die Hospizgäste und deren Angehörige professionell begleiten können. Hinzu kommt ein enger Austausch mit Michael Aurich, Vorsitzender der Wittlicher Kirchengemeinde St. Markus und Mitinitiator des Hospizhaus-Projekts, und mit Maria Groß, die die Hospizarbeit im Kreis Bernkastel-Wittlich aufgebaut hat. Beide unterstützen das Projekt sehr. Für mich ist es eine reizvolle Aufgabe, diese soziale Einrichtung von Anfang an mitzugestalten.
Das Hospizhaus soll im Sommer 2024 eröffnet werden. Welche Aufgaben werden Sie dann übernehmen?
Wenn das stationäre Hospiz in Betrieb geht, bin ich nicht nur direkter Ansprechpartner für die Hospizgäste und deren Angehörige, sondern auch für alle externen Partner, die für die direkte Versorgung relevant sind - und natürlich für unsere Mitarbeitenden. Ich werde den Einsatz und die Fortbildung des Personals planen und die Qualität der Pflege und der psychosozialen Begleitung sicherstellen. Zu unserem Team werden Pflegefachkräfte genauso gehören wie Mitarbeitende in der Hauswirtschaft, in der Haustechnik und in der Seelsorge. Hinzu kommen ehrenamtlich Engagierte, die sich gerne bei uns einbringen möchten.
Welche Expertise bringen Sie in Ihre Aufgabe als Pflegedienstleiter mit?
Ich bin Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege und habe mich unter anderem im Bereich Palliative Care weitergebildet. Erfahrungen in der Versorgung von Menschen in der letzten Lebensphase bringe ich aus meinen verschiedenen beruflichen Tätigkeiten mit. So arbeite ich seit 1985 als Pfleger im Krankenhaus in Wittlich und zusätzlich seit 2019 stundenweise im stationären Hospiz in Trier. Darüber hinaus engagiere ich mich ehrenamtlich im Ökumenischen Hospizdienst Wittlich. Dadurch bin ich im Bereich der hospizlichen und palliativen Begleitung in der Region gut vernetzt.
Wie blicken Sie auf die aktuellen Entwicklungen rund um das Hospizhaus?
Ich freue mich, dass es mit dem Bau nun endlich losgeht. Wir haben lange darauf gewartet. Das Projekt fühlt sich gut an und der Bedarf ist da. Wir schließen mit dem Hospiz eine Versorgungslücke in der Region, denn die nächsten stationären Hospize befinden sich in Trier, Simmern und Mechernich. Wir erhalten bereits jetzt viele Anfragen. Wichtig zu wissen ist, dass wir nicht als Ersatz für die stationäre Pflege in einem Altenheim fungieren. Wir begleiten schwerstkranke und sterbende Menschen jeden Alters auf ihrer letzten Wegstrecke bis zum Tod. Und obwohl wir die palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgung sicherstellen, können wir keine Hospizgäste aufnehmen, die noch eine Therapie anstreben. Stattdessen ist das Ziel im stationären Hospiz: die Linderung der belastenden Symptome von Erkrankungen im Endstadium und die Begleitung der Sterbenden in dieser intensiven letzten Lebensphase.
Was ist für Sie das Besondere an dem Hospizhaus?
In dem zweistöckigen Haus erhalten Menschen in der letzten Lebensphase und deren Angehörige sowohl ambulante als auch stationäre Unterstützung unter einem Dach. Im Erdgeschoss des Gebäudes befindet sich unser stationäres Hospiz mit zwölf möblierten Zimmern und eigener Küche, in der täglich frisch gekocht wird. Dank der zentralen Lage der Einrichtung in der Stadt Wittlich können die Hospizgäste bis zuletzt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Im Obergeschoss des Gebäudes wird der Ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst anzutreffen sein, der betroffene Menschen in ihrer Häuslichkeit begleitet.
Vielen Dank für das Gespräch.
Edgar Heckel freut sich mit Projektleiterin Hanne Benz über den Baustart des Hospizhauses. Der Vater von zwei Kindern wohnt mit seiner Familie in Wittlich.Foto: St. Raphael CAB